Der bestehende Bau, welcher in eine Oase exotischer Pflanzen gebettet ist, wird behutsam renoviert und in seiner materiellen Erscheinung leicht vereinfacht um die Körperhaftigkeit des Baus zum Ausdruck zu bringen. Dem eingeschossigen Bau wird einen kleinerer zweigeschossiger Neubau gegenübergestellt, der in seiner angelehnten Materialisierung wie ein skulpturales Element ein einheitliche Ensemble schafft, das so den Mut entwickelt die Idee eines Hauses als plastische Gesamtform zu abstrahieren. Zwischen die beiden Gebäudeteile wird ein schwebendes, auf einer einzelnen Stütze ruhendes Basaltdach eingeschoben. Dadurch entsteht ein fliessender offener Raum, der neu und alt miteinander verwebt und über seine transparente Glasfassung die Grenzen zwischen innen und aussen, Zivilisation und Wildnis, rauen Vulkanlandschaften und glatten haptischen Oberflächen, verschwimmen lässt.
Die Öffnungen am zweigeschossigen Bau werden proportional dem Altbestand entnommen und in einen grafisch wirkenden Basaltstein eingefasst. Im Obergeschoss, welches durch ein Rundfenster zum Meer hin ausgerichtet ist, entsteht eine flexible Atelierfläche — während darunter ein Schlafzimmer mit intimem Blick in den exotischen Garten als hermetischer Rückzugsort realisiert wird. Der Altbau wird im Grundriss aufgelockert, sodass sich ein offenes Gefüge aus Kochen, Essen und Wohnatmosphäre entfalten kann. Die angegliederten Schlafräume werden über leichte Zäsuren durch begehbare Ankleiden gefiltert und vom offenen Wohnprogramm zurückgezogen.
Standort: Rua do Cerco 13, Caloura, Portugal
Wohneinheiten: 1 Einheit
Objektart: Villa
Wohnungsgrössen: 5.5 Zimmer / 274 m²
Status: In Ausführung
Bezugstermin: 2023
Bauherrschaft: Privat
Architektur: HDPF